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14.05.2019

Landkreis Leer will Daseinsvorsorge sichern

Rund 80 Teilnehmer bei Auftaktveranstaltung

Landkreis Leer – Klingt sperrig, ist aber wichtig: die Daseinsvorsorge: Dahinter verbergen sich Dienstleistungen, ohne die der Alltag nicht funktionieren würde: Wasser, Strom und Wärme, Feuerwehr, Einkaufsmöglichkeiten, schnelles Internet. „Eine gute Versorgung trägt wesentlich zur Lebensqualität bei“, sagt der Leeraner Landrat Matthias Groote.

Doch mit Blick auf die alternde Gesellschaft und den Fachkräftemangel stellen sich ländliche Kommunen die Frage, wie sie diese Leistungen langfristig sichern können. Mit dem Masterplan „Innovation in der Daseinsvorsorge“ versuchen sie, Antworten zu finden. Der Landkreis Leer hatte für sein Gebiet jetzt zu einer Auftaktveranstaltung eingeladen – und ist mit der Resonanz ganz zufrieden: Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dabei. Vertreter von Vereinen und Verbänden, aus den Bereichen Gesundheit, Pflege, Bildung, Wohnen und Politik diskutierten über die Zukunft des Wohnens im Alter, über das Ehrenamt und lebenslanges Lernen. Die Veranstaltung ist Bestandteil einer Reihe, die derzeit in den 17 Landkreisen und kreisfreien Städten in Weser-Ems stattfindet. Unterstützt werden die Kommunen dabei von der Servicestelle „Bündnis Innovation in der Daseinsvorsorge“.

Im Landkreis Leer ist derzeit mehr als ein Viertel der Einwohner älter als 60 Jahre; 2030 wird dieser Anteil auf mehr als ein Drittel steigen. Auch wenn die Menschen heute länger fit bleiben, muss Vorsorge getroffen werden, um diejenigen zu betreuen, die pflegebedürftig werden – durch ein entsprechendes Angebot an betreutem Wohnen, Kurzzeit- und Langzeitpflegeplätzen, ambulanter Betreuung.

Ein Thema war auch die Zukunft der ehrenamtlichen Arbeit. Denn, so Landrat Groote: „Wer die Zukunft ländlicher Räume stärken will, der muss sich auch um das Miteinander und Füreinander in den Orten kümmern. Da spielen Vereine und Verbände eine große Rolle.“ Doch fast 70 Prozent im Landkreis Leer haben Nachwuchssorgen, wie eine Umfrage 2017 ergeben hat. Der Landkreis will mit einem Projekt gegensteuern: „Löppt Mitnanner“ soll helfen, junge Leute für das Ehrenamt zu begeistern. In seinen weiterführenden Schulen bietet der Landkreis dazu Workshops an.

Bei der Bildung soll bis Mitte des Jahres ein Großteil der Angebote im Landkreis online zu finden sein: durch die „Leeraner Lupe“. Dieses Projekt soll dazu beitragen, Informationen über Bildungsangebote besser und schneller zugänglich zu machen.

Die Ergebnisse der Diskussion werden nun ausgewertet und an das Land Niedersachsen übermittelt. Der Landkreis Leer selbst will sie dazu nutzen, die Herausforderungen für die Daseinsvorsorge auf lokaler Ebene zu erkennen und Betroffenen wie zum Beispiel den Vereinen und Verbänden Unterstützung anzubieten.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung bei der Diskussion. © Landkreis Leer
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung bei der Diskussion. © Landkreis Leer

Info: Die Servicestelle „Bündnis Innovation in der Daseinsvorsorge“ hilft u.a. dabei, Unterstützer für Projektideen oder Lösungen für Probleme zu finden. Für diejenigen, die bereits über konkrete Projekte nachdenken, hat die Servicestelle einen Leitfaden mit etwa 60 Förderprogrammen zusammengestellt, der in gedruckter Form oder Online (www.weser-ems.eu) abgerufen werden kann.

Landrat Matthias Groote bei der Auftaktveranstaltung im City-Haus in Leer. © Landkreis Leer
Landrat Matthias Groote bei der Auftaktveranstaltung im City-Haus in Leer. © Landkreis Leer